Schützenstubenrat (SSR)

 Bei der Planung der 2. Bauetappe des Schützenhauses ergab sich die Möglichkeit, die bestehende Schützenstube durch einen Neubau zu sanieren und gleichzeitig zu erweitern. Aufgrund finanzieller Vorgaben seitens des Gemeinderates stand relativ schnell fest, dass ein Neubau der Schützenstube durch die Schützen finanziert werden müsste. An der Schützenversammlung vom 12.04.1988 wurde dem Vorhaben zugestimmt und der Gemeinderat erstellte die entsprechenden Unterlagen für die Gemeindeversammlung. Nach der Gemeindeversammlung am 28.06.1988, an der die Stimmbürger den geforderten Kredit freigaben, verlangte der Gemeinderat einen Partner zur Ausführung des Bauvorhabens. In der Folge wurde von den fünf Schiessvereinen in Wallisellen der Schützenstubenrat (SSR) geboren. 

Statuten des Schützenstubenrates

Die erste ordentliche Sitzung des Schützenstubenrates wurde am 11. Oktober 1988 im Restaurant 'Linde' in Wallisellen abgehalten.
Die Unterzeichnung der Statuten des Schützenstubenrates erfolgte am 19. Oktober 1988 durch die Verantwortlichen der fünf Mitgliedervereine. 

Statuten des Schützenstubenrates.

Historie über die Sanierung der Schiessanlage 'Tambel'

21.06.1987 Urnenabstimmung für die Totalsanierung der Schiessanlage über einen Kredit von ca. 6 Millionen Franken mit negativem Entscheid.
09.12.1987 Gemeindeversammlung mit Bewilligung eines Kredites zur Teilsanierung der Anlage mit Herabsetzung der Schiesshalbtage. Einbau von 20 elektronischen 300 Meter Scheiben inkl. Hochblenden etc..
12.04.1988 1. Sitzung der fünf Vereins-Vorstände im Restaurant Doktorhaus.
29.06.1988 Gemeindeversammlung mit Bewilligung zum Neubau der 25 und 50 Meter Anlagen, Toilettenanlage und Schützenstube.
20.07.1988 2. Sitzung der Vorstände zur Gründung einer Trägerschaft/Verein zum Ausbau der Schützenstube. Erstellen von Statuten und Vereinbarung mit der Politischen Gemeinde Wallisellen im Restaurant Doktorhaus.
03.08.1988 3. Sitzung der Vorstände im Restaurant Doktorhaus.
01.09.1988 4. Sitzung der Vorstände im Restaurant Doktorhaus.
16.09.1988 Ausserordentliche GV der fünf Vereine im Restaurant Doktorhaus.
29.09.1988 5. Sitzung der Vorstände im Restaurant Doktorhaus.
11.10.1988 1. Sitzung des Schützenstubenrates (SSR) im Restaurant Linde.

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Aufrichte der Schützenstube am 9. Februar 1989

(Ansprache des SSR-Präsident)
Herr Gemeindepräsident Halter
verehrte Gemeinderäte
geschätzte Handwerker
liebe Schützenkameradinnen und Kameraden, werte Gäste
Als Vertreter des SSR und als 3. Redner am heutigen Abend habe ich die Ehre den Verantwortlichen für das termingerechte Erreichen der Aufrichte zu danken. Ich gehe von der Annahme aus, dass mehrere der anwesenden Gäste sich fragen werden, wer ist der Schützenstubenrat und was bezwecken seine Mitglieder. Ich möchte Ihnen deshalb in einem kurzen Abriss den SSR vorstellen. Bei der Planung der 2. Bauetappe des Schützenhauses ergab sich die Möglichkeit, die bestehende Schützenstube durch einen Neubau zu sanieren und gleichzeitig zu erweitern. Aufgrund finanzieller Vorgaben seitens des Gemeinderates stand relativ schnell fest, dass ein Neubau der Schützenstube durch die Schützen finanziert werden müsste. An der Schützenversammlung vom 12.04.1988 wurde dem Vorhaben zugestimmt und der Gemeinderat erstellte die entsprechenden Unterlagen für die Gemeindeversammlung. Nach der Gemeindeversammlung am 28.06.1988, an der die Stimmbürger den geforderten Kredit freigaben, verlangte der Gemeinderat einen Partner zur Ausführung des Bauvorhabens. In der Folge wurde von den fünf Schiessvereinen der Schützenstubenrat (SSR) geboren. Jeder Verein ist mit zwei Delegierten im SSR vertreten. Der Zweck des Vereins ist die Schützenstube zu bauen, anschliessend zu betreiben und den Unterhalt sicher zu stellen. Am 11. Oktober 1988 erfolgte die offizielle Gründung des SSR und gleichzeitig fand die erste Bausitzung im Restaurant Linde in Wallisellen statt. In der Folge wurden an vielen Sitzungen, Besprechungen und Frondiensteinsätzen unser Bauwerk vorangetrieben. Am heutigen Tag stehe ich mit einem leichten Gefühl von Stolz in dieser Schützenstube und hege den Wunsch, dass wir vom SSR unser Bauvorhaben erfolgreich im kommenden Frühling abschliessen können.
Damit wir heute in dieser Stube Aufrichte feiern können, mussten mehrere Handwerker-Teams mit ausserordentlichen Einsätzen beitragen, dass der vorgegebene Termin eingehaltern werden konnte. Als Präsident des SSR komme ich nicht daran vorbei, einen Mann auf dieser Baustelle speziell zu erwähnen. Erlauben Sie mir, dass ich Hans Salvoldi, Polier der Bauunternehmung Nussbaumer, meinen innigsten Dank für seinen Einsatz aussprechen möchte. Er hat meines Erachtens mit seiner beruflichen Fähigkeit und seinem aussergewöhnlichen Einsatz dazu beigetragen, dass der Rohbau noch im Spätherbst erstellt werden konnte. In den Dank möchte ich aber auch seine engsten Mitarbeiter einschliessen. Nach meinem Dafürhalten möchte ich auch Zimmermann Knechtle und seinem Team meinen Dank zukommen lassen. Die Zimmerleute haben in kurzer Zeit, unter enormen Zeitdruck stehend, ein wunderbares Fachwerk aufgebaut. Das schöne Dachgebälk zeugt von seinem hohen beruflichen Können.
Einen nicht minderen Dank möchte ich den Mitarbeitern der Firmen Elektro Huber, Sanitär Peter und Kalt, Dachdecker Kurt Frehner, Spengler Sepp Grendelmeier und dem Ingenieurbüro SNZ zukommen lassen. Auch diese Mitarbeiter haben mit ihrem Einsatz und Teamverhalten für einen steten Baufortschritt beigetragen.
In meinen Dank möchte ich aber auch unseren Gemeinderatsschreiber Urs Müller einbeziehen. Er hat die Vereinbarung zwischen dem Gemeinderat und dem SSR ausgearbeitet und uns bei der Abfassung der Vereinsstatuten mit seinem Wissen und rechtlichen Kenntnissen tatkräftig unterstützt. Urs Müller ich danke Ihnen für die kooperative Zusammenarbeit.
Meinen Dank gilt ferner auch unserem Gemeinderat, welcher uns mit seiner Einstellung zum Bauprojekt die Möglichkeit gegeben hat, eine neue Schützenstube zu bauen. Gemeindepräsident Otto Halter hat mit seinem Verhandlungsgeschick und seinem Führungsstil sehr dazu beigetragen, dass an den Bausitzungen die verschiedensten Wünsche der Beteiligten in irgendeiner Weise verwirklicht werden konnten. Unseren Architekten und Schützenkameraden Max Meier habe ich sicher nicht vergessen. Ihm möchte ich meine Anerkennung zukommen lassen. Er hat die Idee einer neuen Schützenstube in die Runde gebracht. An mehreren Sitzungen in seinem Büro in Winkel haben wir den Finanzplan geschmiedet, welcher dann an einer Schützenversammlung auch seine Zustimmung fand. Eine Frage stand von Anfang an im Raum ob die Kosten für das Vorhaben unsere finanziellen Möglichkeiten nicht sprengen werden. Max Meier hatte diesbezüglich eine goldene Hand und ich danke dir für deine wertvolle Mitarbeit.
Wenn jemand etwas verwirklichen will und dazu noch unter Zeitdruck steht, wird man über kurz oder lang nicht nur auf Zustimmung stossen. Wir vom SSR sind keine Baufachleute und kennen uns in diesem Metier nicht besonders gut aus. Es kam sicher hin und wieder vor, dass wir mit unseren Wünschen bei den Handwerkern und der Verwaltung etwas gar stürmisch anklopften. Es war aber sicher niemals unsere Absicht, sie in irgendeiner Weise unter Druck zu setzen.
Zum Schluss möchte ich dem Gemeinderat für die Einladung zur Aufrichte recht herzlich danken. Gleichzeitig möchte ich dabei auch zum Ausdruck bringen, dass auch in Zukunft der Gemeinderat und die nächsten Anwohner unserer Schiessanlage hoffentlich ein wenig Verständnis für unseren Sport aufbringen werden. Wir Schützen sind sicher gewillt, den Anliegen der Mitbürger immer Rechnung zu tragen und für einen Konsens Hand zu bieten. Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit und nun wünsche ich Ihnen einen guten Appetit.
Abschrift der Ansprache von Präsident Willi Rathgeb am 07.01.2025.

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Einweihung der Schützenstube am 15. Juli 1989

(Ansprache des SSR-Präsident)
Herr Gemeindepräsident Halter
verehrte Gemeinderäte
liebe Schützenkameradinnen und Kameraden, werte Gäste
Als Vertreter der Schützen von Wallisellen und Präsident des Schützenstubenrates möchte ich an Sie liebe Festbesucher einige Worte richten. Uns Schützen von Wallisellen ist mit dem heutigen Tag - nach gut 20 Jahren planen und warten - ein ganz grosser Wunsch in Erfüllung gegangen. Ich meine damit:
- die Renovation des Schützenhauses und der Toilettenanlagen
- der Einbau von 20 elektronischen Scheiben im 300 Meter Stand
- der Neubau der 25 und 50 Meter Anlage
- und das Tüpfchen auf dem i, der Neubau der Schützenstube
Über die politischen Hürden, welche übersprungen werden mussten, damit sich die Anlage im heutigen Festkleid präsentieren kann, hat Sie der Gemeindepräsident und der Liegenschaftenvorsteher ausführlich orientiert. Ich möchte Ihnen deshalb in einem kurzen Abriss den Schützenstubenrat ein wenig näher vorstellen.
Bei der Planung für den Neubau der 25 und 50 Meter Anlage im Frühling 1988 hat der Gemeinderat mit Recht entschieden, so meine ich, dass grundsätzlich eine neue Schützenstube gebaut werden sollte. Aus politischen Überlegungen jedoch mit der Einschränkung, dass der Innenausbau der Schützenstube durch die Schützen zu bauen und finanzieren sei. Dieser Entscheid des Gemeinderates ist von den Schützen ohne ‚wenn und aber‘ akzeptiert worden und am 28. Juni 1988, also vor gut einem Jahr, haben die Stimmbürgerinnen und -bürger an der Gemeindeversammlung der Vorlage zugestimmt.
Nach dem Grünlicht durch die Gemeindeversammlung hat der Gemeinderat einen repräsentativen Ansprechpartner aus dem Kreis der Schützen gesucht. In der Folge haben die Schützen aus den fünf Schiessvereinen von Wallisellen einen neuen Verein gegründet, nämlich den Schützenstubenrat. Je zwei Vertreter aus den fünf Schiessvereinen bilden den Schützenstubenrat und haben gemäss Statuten in erster Priorität die folgenden Aufgaben:
1. den Innenausbau der Schützenstube und die Finanzierung sicherzustellen
2. den Betrieb der Schützenstube
3. den Unterhalt der Schützenstube in Zukunft zu gewährleisten
Dank einem ausserordentlichen Einsatz der Handwerker und den ca. 4 Tausend Frondienststunden der Schützen ist es in der kurzen Zeit von Oktober 1988 bis Ende Juni 1989 möglich geworden, dass Sie liebe Gäste heute in der schmucken Schützenstube die Einweihung genissen können.
Ich möchte dem Gemeinderat für die vielen Arbeitsstunden während der vergangenen 20 Jahren zu Gunsten der Schützen von Wallisellen einen herzlichen Dank zukommen lassen. Mit seinem politischen Flär und grossem Optimismus ist es dem Gemeinderat gelungen, die erforderlichen Kredite in der Grösse von ca. 3 Millionen Franken beim Bürger einzuholen. Wir Schützen danken dem Gemeinderat für die sicher gelungene Renovation des Schützenhauses, dem Neubau der 25 und 50 Meter Anlage und der Gestaltung der ganzen Umgebung.
Einen speziellen Dank möchte ich als Vertreter der Schützen unserem Architekten Max Meier zukommen lassen. Dank seiner ausgeprägten Kenntnisse im Metier der Schützen, seinen planerischen Fähigkeiten und dem Verhandlungsgeschick während der Planung und Bauphase, sind wir Schützen von Wallisellen zu dieser wunderschönen Schützenstube und leistungsfähigen Schiessanlage gekommen.
Ich möchte aber auch den Handwerkern, den Schützen für die vielen Frondienststunden und nicht zuletzt den Sponsoren meinen herzlichsten Dank aussprechen.
Herr Gemeindepräsident, werte Gemeinderäte; als äusseres Zeichen unserer Dankbarkeit und Wertschätzung, aber auch zur Erinnerung an die schöne und erfolgreiche Zusammenarbeit während der letzten Jahre - wenn auch hin und wieder eher ein raues Klima herrschte - übergebe ich Ihnen als Vertreter der Schützen von Wallisellen eine Zinnkanne, verbunden mit dem Wunsch, dass auch in Zukunft unser Dialog fair und kameradschaftlich fortgeführt wird. Ich wünsche Ihnen allen einen schönen, fröhlichen und erholsamen Tag unter Schützen und danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.
Abschrift der Ansprache von Präsident Willi Rathgeb am 08.01.2025.

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Stube 073 Stube 07


Weitere Fotos der Schützenstube.
1. Schützenstubenrat 1989
(von links)  Ernst Blickensdorfer; Willy Kern; Willi Rathgeb; Jürg Spillmann; Carlo Centenara; Margrit Morath; Jürg Plüss; Peter Bürkler; Mario Stutz; Eugen Lais

1989 SSR Vorstand 1 1989 SSR Vorstand 3

Einweihungsfeier am Samstagabend 15. Juli 1989 auf dem Tambel

(Ansprache des SSR-Präsident)
Sehr geehrter Herr Bollier
Für Ihre Festansprache, wo Sie als Vertreter des Gemeinderates Wallisellen an uns Festbesucher und Schützen gerichtet haben, möchte ich Ihnen als Mitglied des heutigen OK recht herzlich danken. Ihre treffenden Worte mögen uns Schützen im Glauben bestärken, dass wir auch in Zukunft unserem Hobby, nämlich der Ausübung des Schiesssportes weiterhin frönen können. Herr Bollier besten Dank, dass Sie uns Grüsse des Gemeinderates überbracht haben. Wir Schützen wissen diese Geste zu würdigen.

Herr Gemeindepräsident
verehrte Gemeinderäte
werte Festbesucher
liebe Schützenkameradinnen und Kameraden, geschätzte Vereinsdelegierte und Behördenmitglieder

Als Vertreter der Schützen von Wallisellen und Präsident des Schützenstubenrates möchte ich an Sie als Festbesucher einige Worte richten. Uns Schützen von Wallisellen ist mit dem heutigen Tag - nach gut 20 Jahren planen und warten - ein ganz grosser Wunsch in Erfüllung gegangen. Ich meine damit:
die Renovation des Schützenhauses und der Toilettenanlage
der Einbau von 20 elektronischen Scheiben im 300 Meter Stand
der Neubau der 25 und 50 Meter Anlagen
und als ‚Tüpfchen auf dem i‘ der Neubau der Schützenstube
Damit Sie liebe Festbesucher ein Bild machen können, welche politischen Hürden übersprungen werden mussten, dass sich die Schiessanlage im heutigen Festkleid präsentieren kann, drehe ich das Zeitrad für einen kurzen Augenblick ca. 20 Jahre zurück.
In den Jahren 1968 und 69 hat die damalige Schiessplatzkommission den Neubau einer modernen leistungsfähigen Schiessanlage geplant. Bereits damals wurde der Lärmbekämpfung 1. Priorität zugeordnet. Vorgesehen war die Absenkung der 300 Meter Schusslinie und der Neubau einer 10, 25 und 50 Meter Anlage. Fast zum gleichen Zeitpunkt, wo die SPK das Projekt zur Prüfung dem Gemeinderat vorgelegt hat, ist zum ersten Mal die regionale Planungsgruppe Glatttal in Funktion getreten. Die politische Planungsgruppe hat mit der Vorgabe, dass in der Kiesgrube ‚Gubel‘ auf Gemeindegebiet Bassersdorf eine Regionalschiessanlage für mehrere Gemeinden gebaut werden soll, das Vorhaben der Walliseller gestoppt. Das vorliegende Projekt von Wallisellen ist in einer Schublade verschwunden und mit viel Optimismus hat der Gemeinderat den Gedanken einer Regionalschiessanlage vorangetrieben. In der Folge haben die Gemeinden Opfikon, Kloten, Nürensdorf, Bassersdorf, Dietlikon und Wallisellen sich mit der Planung befasst. Der anfänglichen Euphorie haben sich relativ schnell kaum überwindbare Hindernisse in den Weg gestellt, was zur Folge hatte, dass die beiden Gemeinden Opfikon und Kloten ausgestiegen sind. Die vier verbliebenen Gemeinden haben die Planung vorangetrieben und 1978 haben die vier Gemeinden dem erforderlichen Kredit zum Bau der Regionalschiessanlage ‚Gubel‘ zugestimmt. Alle Direktbetroffenen waren nun der festen Überzeugung, dass jetzt alle Probleme um den Schiessplatz Wallisellen gelöst sind.
Es kam aber anders. Ein Fehler in der Planung hat das ganze Projekt zu Fall gebracht. Als Höhepunkt und gleichzeitigem Schlussstrich unter dem Projekt ‚Gubel‘ sind die Gemeinden Wallisellen und Bassersdorf noch vor den Schranken des Bundesgerichtes in Lausanne gestanden. Der Entscheid unserer höchsten Richter ist Ihnen sicher bekannt.
Zwischenzeitlich sind 15 Jahre verflossen und im Hinblick auf den Bau einer Regionalschiessanlage, hat man bei der Anlage Wallisellen nur die notwendigsten Reparaturen vorgenommen. Der Gemeinderat stand vor der Wahl einer Renovation der bestehenden Anlage oder einen Neubau mit umfassendem Lärmschutz zu bauen. Er hat sich für das Zweite entschieden und den Wallisellern ein ausgereiftes Projekt vorgelegt. Am 21. Juni 1987 haben die Stimmbürgerinnen und -bürger das Kreditbegehren mit 1‘774 Nein gegen 1‘218 Ja abgelehnt. Einmal mehr sind der Gemeinderat und die Schützen vor einem Scherbenhaufen gestanden.
Als Alternative hat sich nun eine Renovation der bestehenden Anlage angeboten. Am 9. Dezember 1987 hat die Gemeindeversammlung der Renovation des Schützenhauses und dem Einbau von 20 elektronischen 300 Meter Scheiben und am 29. Juni 1988 dem Neubau einer 25 und 50 Meter Anlage zugestimmt. Liebe Festbesucher, heute am 15. Juli 1989 - nach gut 20 Jahren - feiern wir die Renovation der Schiessanlage, welche mit einem Kostenaufwand von ca. 3 Millionen Franken verwirklicht worden ist. Meine lieben Wallisellerinnen und -seller, vergessen Sie aber nicht, dass das Grundproblem von anfangs der 70-er Jahre, nämlich die Lösung des Lärmproblems, trotz einem Aufwand von 3 Millionen Franken am heutigen Tag nicht vom Tisch ist.
Mit dem Neubau der 25 und 50 Meter Anlagen hat sich die Gelegenheit zum Bau einer neuen Schützenstube angeboten. Mit der Vorgabe des Gemeinderates, dass sich die Schützen den Innenausbau selber finanzieren und planen müssen, haben wir uns schnell abgefunden. Der neu gegründete Verein, der Schützenstubenrat, ist zum Partner des Gemeinderates geworden. Gemeinsam sind die Bauarbeiten vorangetrieben und auf die vorgesehenen Termine abgeschlossen worden. Die geschmackvoll ausgebaute und eingerichtete Schützenstube vermittelt dem Besucher sicher eine angenehme Atmosphäre. Die Finanzierung der Stube hat sich für den Schützenstubenrat als echte Herausforderung dargestellt. Mit einem Kostenvoranschlag von 195 Tausend Franken haben wir mit dem Bauwerk begonnen. Ich darf euch liebe Schützen heute verkünden, dass wir den KV eingehalten haben. Rechnen wir zum KV die grosszügigen Rabatte der Handwerker und Materiallieferanten, sowie die über 4‘000 Tausend Frondienststunden der Schützen dazu, so wird unsere Schützenstube gegen 300 Tausend Franken kosten. Für die fünf Schiessvereine von Wallisellen sicher kein Pappenstil. Die zwischen dem Gemeinderat und dem Schützenstubenrat getroffene Vereinbarung bietet gewähr, dass die neue Schützenstube nicht zum Festplatz von Wallisellen wird. Der Gemeinderat hat immer mit Nachdruck darauf bestanden, dass er die unmittelbar an die Schiessanlage angrenzenden Einwohner nicht mit weiteren Lärmquellen konfrontieren will.
Ich komme zum Danken:
Ich möchte dem Gemeinderat für seine vielen Arbeitsstunden während der vergangenen 20 Jahren zu Gunsten von uns Schützen von Wallisellen recht herzlich danken. Mit seinem politischen Flär und immer grossem Optimismus ist es ihm gelungen, die erforderliche Zustimmung beim Bürger einzuholen. Wir Schützen danken dem Gemeinderat für die sicher gelungene Renovation des Schützenhauses, dem Neubau der 25 und 50 Meter Anlagen und der neu gestalteten Umgebung. Als äusseres Zeichen unserer Dankbarkeit und Wertschätzung, aber auch zur Erinnerung an die schöne und erfolgreiche Zusammenarbeit während der letzten Jahre - wenn auch hin und wieder ein frostiges Klima herrschte - haben wir Schützen heute Morgen bei der offiziellen Einweihung dem Gemeinderat eine Zinnkanne übergeben. Wir Schützen wünschen, dass auch in Zukunft der Dialog zwischen dem Gemeinderat und uns fair und kameradschaftlich fortgeführt werden kann.
Einen Dank geht auch an die Bürgerinnen und Bürger, welche die erforderlichen Geldmittel zur Realisierung bewilligt haben.
Mein Dank geht auch an die Handwerker und Materiallieferanten, welche die vorgesehenen Termine eingehalten haben.
Ein Dankeswort geht auch an unsere Sponsoren, welche entschieden beigetragen haben, dass wir die grossen Rechnungen bezahlen konnten.
Auch an die Anwohner der Schiessanlage richte ich einen Dank. Dass Sie trotz Lärmbelästigung uns Schützen akzeptieren und das zeugt von Ihrem grossen Demokratieverständnis.
Damit wir Schützen die Einweihung in diesem Rahmen feiern können, hat uns der Gemeinderat in verdankenswerter Weise das Festzelt mit der notwendigen Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Auch für dieses grosses Entgegenkommen danken wir dem Gemeinderat. Gleichzeitig geht mein Dank aber auch an das OK unter der Leitung von Gemeinderat Eugen Bollier, welcher mit einem grossen zeitlichen Aufwand den heutigen Abend gestaltet hat. Einen herzlichen Dank von uns Schützen geht auch an die Männerriege vom TV, Musikverein Eintracht, Frauenriege vom Damen-TV, Judo-Club, Twirling Majoretten von Dietlikon, Magier Rinoldi von Dübendorf, Notentschalper und das Tanzorchester ‚Musik-Express’,welche alle uns helfen Ihnen liebe Festbesucher die Einweihung in einen schönen bunten Abend zu stellen.
Liebe Gäste, wir Schützen danken Ihnen für den Besuch und wir hoffen, dass wir Ihnen einige frohe und erholsame Stunden heute Nacht bieten können. Liebe Schützenkameradinnen und -kameraden, einen Dank vom Schützenstubenrat für die immense Fronarbeit, welche Ihr geleistet habt, damit das grosse Ziel erreicht werden konnte.

Ich danke Ihnen liebe Festbesucher fürs zuhören und den Schützen auf der neuen Anlage wünsche ich ‚guet Schuss‘.
Abschrift der Ansprache von Präsident Willi Rathgeb am 30.01.2025.

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Chlaus-Hock der Schützen am 01.12.1989

Aus dem Anzeiger von Walliseller vom 08.12.1989.
Die Schützen der fünf Walliseller Schiessverein feierten am vergangenen Freitag, zusammen mit ihren Frauen, den ersten gemeinsamen Chlaus-Hock in der neuen Schützenstube. Rund 110 Personen hatten sich eingefunden.
Der Pistolenklub Wallisellen war mit der Durchführung betraut worden. Im 25 Meter Stand wurde der Apéro serviert. Es sei beigefügt, dass der Pistolenklub Wallisellen im laufenden Jahr einige grossartige Erfolge errungen hat. Am historischen Rütlischiessen und am 21. Ustertagschiessen ging er als Mannschaftssieger hervor. Aus dem Luzerner Verbandsschiessen fiel ihm zudem als mehrfacher Sieger ein prachtvolles Banner zu, das künftig die Schützenstube zieren wird.
Um 19.30 Uhr wurde die Schützenstube geöffnet. Männiglich drängte sich an die Wärme und nahm an den prächtig gedeckten Tischen Platz. Kerzenlicht erleuchtete den Raum. Carlo Centenara begrüsste als Präsident des Pistolenklubs die Gäste aus allen fünf Vereinen, darunter Hans Greuter und Lorenz Margaroli mit ihren Gattinnen sowie das Handörgeli-Duo Werner Tschannen (seines Zeichens Bezirksschützenmeister 300 Meter) und Kurt Wild, beide aus Nürensdorf. Er dankte den halben Dutzend Damen, die sich unter der Regie von Margrith Morath um Küche und Service kümmerten und ebenso den Spendern zuhanden des Chlaustisches, Halba-Arni, Suchard-Tobler, Zweifel und Chäs-Ammann.
Samichlaus und Schmutzli teilen Lob und Tadel aus …
Er ist vollen Lobes über diese neue, prächtige Schützenstube. Trotzdem hat er an einigen Mitgliedern des Schützenstubenrates einiges auszusetzten. Seine pointierten, meist gereimten Bemerkungen erregen viel Gelächter.
General-Guisan-Gedenkmünze als Dank für geleistete Frondienste …
Der gemeinsame Chlaus-Hock gibt dem Schützenstubenrat Gelegenheit, endlich den vielen Schützen, die Frondienst leisteten, zu danken. Jeder erhält die zur Erinnerung an den vor fünfzig Jahren einsetzenden Aktivdienst neu geschaffene Gedenkmünze mitsamt Etui. Lorenz Margaroli erhält ein Goldvreneli. Er hat als engster Mitarbeiter dem Schützenstubenrat (SSR) mit Skizzen, Gestaltungsplänen, Vorschlägen aller Art, immerdar beratend zur Seite gestanden. Er vermittelte die Möblierung und übte oft die Aufsicht währen den Bauarbeiten aus. Zusammen mit dem graphisch begabten Karl Frei gestaltete er die beiden Wappenscheibenbänder, berechnete die Vitrinen und die Innenbeleuchtung derselben. Herzlichen Dank, Lorenz, für die Ideen, die in mancher Tages- und Nachtstunde geboren wurden! - Hans Greuter, ein künstlerisch und handwerklich begabter Schlossermeister, schuf mit seinem ‚Gesellen‘ Andreas Biner, aus Stahlbändern den vielbewunderten Wandschmuck, den ihm Lorenz Margaroli, ebenfalls ein Künstler, nach längerer Motivsuche im Massstab 1:1 vorgezeichnet hatte. Wer das Glück hatte, einmal bei dieser Arbeit zuzusehen, kann ermessen, wieviel Stunden diese erforderte und welch handwerkliches Geschick sie voraussetzte. Es sind zwei mannsgrosse Musketiere aus der Zeit um 1600. Sie bedienen Luntenschloss-Musketen auf einer Stütze. Hans Greuter, herzlichen Dank für dies grossartige Geschenk! - Für den Innenausbau sorgte Ruedi Wälchli. Ihm zur Seite standen vielfach Walter Aecherli, Beat Alpiger, Peter Zumstein und viele andere. Für das Lichtnetz und die Heizung kümmerten sich Gusti Frei und Ruedi Fitzi. Die Gestaltung des Buffets und der Ausbau der Küche oblagen Jürg Spillmann und Margrith Morath. Alle Benützer sind des Lobes voll. Den Einsatz aller Frondienstler während der Abbruch- und Aufbauarbeiten leitete Peter Bürkler in hervorragender Weise. Oft ist das Telefon heiss gelaufen, bis alles klappte. Für die Finanzen zeichnete Willi Kern verantwortlich und für die Führung der Festwirtschaft an der Einweihung vom 15./16. Juli Hans Lüssi. Das Abendprogramm stand unter der Regie von Eugen Bollier, dem ein Spezialstab zur Verfügung stand, wobei Hans Salvoldi für die Herstellung des Festplatzes verantwortlich war.
Ein letzter und kräftiger Dank gebührt den beiden Zugpferden des Schützenstubenrates. Für die Koordination sorgte Willi Rathgeb, als Präsident des SSR und ‚Mädchen für alles‘ und Carlo Centenara als ‚Bauleiter und Kostenüberwacher‘. Beide hatten die Kostenseite stets im Griff, auch wenn sie den SSR mit neuen Ideen und Plänen überrumpelten. Eine Chronik wird all die Namen jener enthalten, die Frondienst leisteten. Dem Berichterstatter möge verziehen werden, wenn er nicht alle jetzt nennen kann. Ebenfalls in der Chronik werden alle Spender aufgeführt sein, die entscheidend mitgeholfen haben, dass der Bau der Schützenstube finanziell tragbar für die Vereine wurde. Der Chlaus-Hock hat bewiesen, wie vielfälltig die neue, prächtige Schützenstube verwendet werden kann. Sie ist gross, aber trotzdem warm, heimelig für gemütliche Abende und grössere Feste. Schützen ahoi! ebli (Ernst Blickensdorfer)
Abschrift von Willi Rathgeb am 04.01.2025.
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Zwei Musketiere

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