(Ansprache des SSR-Präsident)
Sehr geehrter Herr Bollier
Für Ihre Festansprache, wo Sie als Vertreter des Gemeinderates Wallisellen an uns Festbesucher und Schützen gerichtet haben, möchte ich Ihnen als Mitglied des heutigen OK recht herzlich danken. Ihre treffenden Worte mögen uns Schützen im Glauben bestärken, dass wir auch in Zukunft unserem Hobby, nämlich der Ausübung des Schiesssportes weiterhin frönen können. Herr Bollier besten Dank, dass Sie uns Grüsse des Gemeinderates überbracht haben. Wir Schützen wissen diese Geste zu würdigen.
Herr Gemeindepräsident
verehrte Gemeinderäte
werte Festbesucher
liebe Schützenkameradinnen und Kameraden, geschätzte Vereinsdelegierte und Behördenmitglieder
Als Vertreter der Schützen von Wallisellen und Präsident des Schützenstubenrates möchte ich an Sie als Festbesucher einige Worte richten. Uns Schützen von Wallisellen ist mit dem heutigen Tag - nach gut 20 Jahren planen und warten - ein ganz grosser Wunsch in Erfüllung gegangen. Ich meine damit:
die Renovation des Schützenhauses und der Toilettenanlage
der Einbau von 20 elektronischen Scheiben im 300 Meter Stand
der Neubau der 25 und 50 Meter Anlagen
und als ‚Tüpfchen auf dem i‘ der Neubau der Schützenstube
Damit Sie liebe Festbesucher ein Bild machen können, welche politischen Hürden übersprungen werden mussten, dass sich die Schiessanlage im heutigen Festkleid präsentieren kann, drehe ich das Zeitrad für einen kurzen Augenblick ca. 20 Jahre zurück.
In den Jahren 1968 und 69 hat die damalige Schiessplatzkommission den Neubau einer modernen leistungsfähigen Schiessanlage geplant. Bereits damals wurde der Lärmbekämpfung 1. Priorität zugeordnet. Vorgesehen war die Absenkung der 300 Meter Schusslinie und der Neubau einer 10, 25 und 50 Meter Anlage. Fast zum gleichen Zeitpunkt, wo die SPK das Projekt zur Prüfung dem Gemeinderat vorgelegt hat, ist zum ersten Mal die regionale Planungsgruppe Glatttal in Funktion getreten. Die politische Planungsgruppe hat mit der Vorgabe, dass in der Kiesgrube ‚Gubel‘ auf Gemeindegebiet Bassersdorf eine Regionalschiessanlage für mehrere Gemeinden gebaut werden soll, das Vorhaben der Walliseller gestoppt. Das vorliegende Projekt von Wallisellen ist in einer Schublade verschwunden und mit viel Optimismus hat der Gemeinderat den Gedanken einer Regionalschiessanlage vorangetrieben. In der Folge haben die Gemeinden Opfikon, Kloten, Nürensdorf, Bassersdorf, Dietlikon und Wallisellen sich mit der Planung befasst. Der anfänglichen Euphorie haben sich relativ schnell kaum überwindbare Hindernisse in den Weg gestellt, was zur Folge hatte, dass die beiden Gemeinden Opfikon und Kloten ausgestiegen sind. Die vier verbliebenen Gemeinden haben die Planung vorangetrieben und 1978 haben die vier Gemeinden dem erforderlichen Kredit zum Bau der Regionalschiessanlage ‚Gubel‘ zugestimmt. Alle Direktbetroffenen waren nun der festen Überzeugung, dass jetzt alle Probleme um den Schiessplatz Wallisellen gelöst sind.
Es kam aber anders. Ein Fehler in der Planung hat das ganze Projekt zu Fall gebracht. Als Höhepunkt und gleichzeitigem Schlussstrich unter dem Projekt ‚Gubel‘ sind die Gemeinden Wallisellen und Bassersdorf noch vor den Schranken des Bundesgerichtes in Lausanne gestanden. Der Entscheid unserer höchsten Richter ist Ihnen sicher bekannt.
Zwischenzeitlich sind 15 Jahre verflossen und im Hinblick auf den Bau einer Regionalschiessanlage, hat man bei der Anlage Wallisellen nur die notwendigsten Reparaturen vorgenommen. Der Gemeinderat stand vor der Wahl einer Renovation der bestehenden Anlage oder einen Neubau mit umfassendem Lärmschutz zu bauen. Er hat sich für das Zweite entschieden und den Wallisellern ein ausgereiftes Projekt vorgelegt. Am 21. Juni 1987 haben die Stimmbürgerinnen und -bürger das Kreditbegehren mit 1‘774 Nein gegen 1‘218 Ja abgelehnt. Einmal mehr sind der Gemeinderat und die Schützen vor einem Scherbenhaufen gestanden.
Als Alternative hat sich nun eine Renovation der bestehenden Anlage angeboten. Am 9. Dezember 1987 hat die Gemeindeversammlung der Renovation des Schützenhauses und dem Einbau von 20 elektronischen 300 Meter Scheiben und am 29. Juni 1988 dem Neubau einer 25 und 50 Meter Anlage zugestimmt. Liebe Festbesucher, heute am 15. Juli 1989 - nach gut 20 Jahren - feiern wir die Renovation der Schiessanlage, welche mit einem Kostenaufwand von ca. 3 Millionen Franken verwirklicht worden ist. Meine lieben Wallisellerinnen und -seller, vergessen Sie aber nicht, dass das Grundproblem von anfangs der 70-er Jahre, nämlich die Lösung des Lärmproblems, trotz einem Aufwand von 3 Millionen Franken am heutigen Tag nicht vom Tisch ist.
Mit dem Neubau der 25 und 50 Meter Anlagen hat sich die Gelegenheit zum Bau einer neuen Schützenstube angeboten. Mit der Vorgabe des Gemeinderates, dass sich die Schützen den Innenausbau selber finanzieren und planen müssen, haben wir uns schnell abgefunden. Der neu gegründete Verein, der Schützenstubenrat, ist zum Partner des Gemeinderates geworden. Gemeinsam sind die Bauarbeiten vorangetrieben und auf die vorgesehenen Termine abgeschlossen worden. Die geschmackvoll ausgebaute und eingerichtete Schützenstube vermittelt dem Besucher sicher eine angenehme Atmosphäre. Die Finanzierung der Stube hat sich für den Schützenstubenrat als echte Herausforderung dargestellt. Mit einem Kostenvoranschlag von 195 Tausend Franken haben wir mit dem Bauwerk begonnen. Ich darf euch liebe Schützen heute verkünden, dass wir den KV eingehalten haben. Rechnen wir zum KV die grosszügigen Rabatte der Handwerker und Materiallieferanten, sowie die über 4‘000 Tausend Frondienststunden der Schützen dazu, so wird unsere Schützenstube gegen 300 Tausend Franken kosten. Für die fünf Schiessvereine von Wallisellen sicher kein Pappenstil. Die zwischen dem Gemeinderat und dem Schützenstubenrat getroffene Vereinbarung bietet gewähr, dass die neue Schützenstube nicht zum Festplatz von Wallisellen wird. Der Gemeinderat hat immer mit Nachdruck darauf bestanden, dass er die unmittelbar an die Schiessanlage angrenzenden Einwohner nicht mit weiteren Lärmquellen konfrontieren will.
Ich komme zum Danken:
Ich möchte dem Gemeinderat für seine vielen Arbeitsstunden während der vergangenen 20 Jahren zu Gunsten von uns Schützen von Wallisellen recht herzlich danken. Mit seinem politischen Flär und immer grossem Optimismus ist es ihm gelungen, die erforderliche Zustimmung beim Bürger einzuholen. Wir Schützen danken dem Gemeinderat für die sicher gelungene Renovation des Schützenhauses, dem Neubau der 25 und 50 Meter Anlagen und der neu gestalteten Umgebung. Als äusseres Zeichen unserer Dankbarkeit und Wertschätzung, aber auch zur Erinnerung an die schöne und erfolgreiche Zusammenarbeit während der letzten Jahre - wenn auch hin und wieder ein frostiges Klima herrschte - haben wir Schützen heute Morgen bei der offiziellen Einweihung dem Gemeinderat eine Zinnkanne übergeben. Wir Schützen wünschen, dass auch in Zukunft der Dialog zwischen dem Gemeinderat und uns fair und kameradschaftlich fortgeführt werden kann.
Einen Dank geht auch an die Bürgerinnen und Bürger, welche die erforderlichen Geldmittel zur Realisierung bewilligt haben.
Mein Dank geht auch an die Handwerker und Materiallieferanten, welche die vorgesehenen Termine eingehalten haben.
Ein Dankeswort geht auch an unsere Sponsoren, welche entschieden beigetragen haben, dass wir die grossen Rechnungen bezahlen konnten.
Auch an die Anwohner der Schiessanlage richte ich einen Dank. Dass Sie trotz Lärmbelästigung uns Schützen akzeptieren und das zeugt von Ihrem grossen Demokratieverständnis.
Damit wir Schützen die Einweihung in diesem Rahmen feiern können, hat uns der Gemeinderat in verdankenswerter Weise das Festzelt mit der notwendigen Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Auch für dieses grosses Entgegenkommen danken wir dem Gemeinderat. Gleichzeitig geht mein Dank aber auch an das OK unter der Leitung von Gemeinderat Eugen Bollier, welcher mit einem grossen zeitlichen Aufwand den heutigen Abend gestaltet hat. Einen herzlichen Dank von uns Schützen geht auch an die Männerriege vom TV, Musikverein Eintracht, Frauenriege vom Damen-TV, Judo-Club, Twirling Majoretten von Dietlikon, Magier Rinoldi von Dübendorf, Notentschalper und das Tanzorchester ‚Musik-Express’,welche alle uns helfen Ihnen liebe Festbesucher die Einweihung in einen schönen bunten Abend zu stellen.
Liebe Gäste, wir Schützen danken Ihnen für den Besuch und wir hoffen, dass wir Ihnen einige frohe und erholsame Stunden heute Nacht bieten können. Liebe Schützenkameradinnen und -kameraden, einen Dank vom Schützenstubenrat für die immense Fronarbeit, welche Ihr geleistet habt, damit das grosse Ziel erreicht werden konnte.
Ich danke Ihnen liebe Festbesucher fürs zuhören und den Schützen auf der neuen Anlage wünsche ich ‚guet Schuss‘.
Abschrift der Ansprache von Präsident Willi Rathgeb am 30.01.2025.
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