Im 1912 wurde der Schiessplatz 'Breitenäckern' - es wurde nordwärts Richtung 'Tambel' geschossen - aufgehoben und am Sonntag, 27. Oktobere 1912 mit einem Probeschiessen die neue Schiessanlage im 'Seewadel' (heutiger Standort unserer Anlage) eingeweiht. Auf der mit 10 Zugscheiben ausgerüsteten Anlage wurden ca. 3'500 Schuss auf der damals noch verlangten Distanz von 400 Meter abgefeuert. Der Schiessverein Rieden - Rieden war damals noch eine eigene Politische Gemeinde - erhielt Gastrecht auf der neuen Anlage.
Der 1862 gegründete Schiessverein Wallisellen feierte 1913 seinen 50. Geburtstag auf der neuen Anlage mit einem Jubiläumsschiessen. Dazu stellte er dem Gemeinderat Wallisellen ein Baugesuch für den Anbau einer 'Trinkhalle' an das neue Schützenhaus und die Montage von 5 provisorischen Zugscheiben für den Jubiläumsanlass. Der Gemeinderat bewilligte am 17. Mai 1913 mit den Auflagen, dass das Projekt nach Erstellung in das Eigentum der Gemeinde übergeht und das der Gemeinderat berechtigt ist, dasselbe auch anderen Vereinen zur Benützung zu überlassen, selbstverständlich unter Schonung der Einrichtungen.
Brief an den Gemeinderat Wallisellen vom 17. Dezember 1913
Da das finanzielle Ergebnis des Jubiläumsschiessen kein günstiges ist, so hat der Vorstand des Schiessvereins in seiner Sitzung vom 10. d. Mts. beschlossen mit dem Gemeinderat Wallisellen folgende Vereinbarung zu treffen.
1. Die vom Schiessverein auf eigene Kosten erstellte Schützenhaushalle bleibt bis zur Auszahlung des letzten Anteilscheines im Eigentum des Schiessvereins Wallisellen und haftet zugleich als Pfandobjekt.
2. Sobald die Anteilscheine rückvergütet sind, so ist diese Halle als Eigentum und kostenlos an die Gemeinde abzutreten.
3. Sollten während dieser Zeit, d.h. bis die Anteilscheine rückvergütet sind in unserer Gemeinde andere Schiessvereine entstehen, so haben dieselben für die Benützung des Schützenhauses und des Scheibenmaterials einen jährlichen Beitrag, dessen Höhe der Gemeinderat bestimmt, der jedoch nicht unter Fr. 1.- per Mitglied sein darf an den jetzigen Schiessverein zu bezahlen, und zwar so lange bis obengenannte Schützenhaushalle respektiv die Anteilscheine rückvergütet sind.
Diese Abmachung ist vom Gemeinderat vertraglich auszufertigen von beiden Teilen zu unterzeichnen und tritt sofort in Kraft.
Hochachtungsvoll: Namens des Schiessvereins Wallisellen
Der Präsident: Adolf Pfister Der Aktuar: Heinrich Rathgeb
Baugesuch vom 29. Mai 1913 zum Einbau von 5 provisorischen Zugscheiben für das Jubliäumsschiessen.
Das Baugesuch für den Anbau der 'Trinkhalle' konnte nicht gefunden werden.